Isabelle Lüthi - Projektleiterin Grundlagen & Sozialpolitik bei Caritas Zürich

Isabelle Lüthi

Isabelle Lüthi arbeitet als Projektleiterin Grundlagen & Sozialpolitik bei Caritas Zürich. Nebenbei ist sie im Schaffhauser Kantonsrat. Sie studierte an der ZHAW Übersetzen & mehrsprachige Kommunikation und arbeitete als Deutschlehrerin und Beraterin für syrische Geflüchtete. Im Master studierte sie Sprache & Kommunikation. Nach dem Studium absolvierte Isabelle Lüthi ein Hochschulpraktikum bei der Bundeskanzlei, wo sie unter anderem mithalf, den Bundesrat mit dem Teleprompter zu unterstützen und arbeitete anschliessend als Teamleiterin Kommunikation & Kampagnen bei der Gewerkschaft Unia.

Haben Sie eine spontane Erinnerung ans Studium in Basel? 

Die schöne Bibliothek im Deutschen Seminar ist erstaunlicherweise fast immer leer. Ich sitze da, um meine Masterarbeit zu schreiben und lasse den Blick über die Dächer schweifen. Die Stille wird durchbrochen von den Piccolo-Spieler*innen in den Gassen – Fasnacht! 

 

Beschreiben Sie Ihre Arbeit: Was ist das Besondere daran? 

Wie sieht der Alltag einer armutsbetroffenen Person aus? Warum wird jemand arm? Was sind politische Instrumente, um Armut zu verhindern – und wie können wir diese tatsächlich umsetzen? Das sind die Fragen, denen ich als Projektleiterin Sozialpolitik & Grundlagen nachgehe. Ich mag meine Arbeit sehr gerne, weil ich mich mit so vielfältigen und spannenden Themen befasse und weil Caritas Zürich auf ein grosses Netzwerk von Unterstützer*innen zählen darf. Mit unserer Arbeit dürfen wir dem Ziel einer fairen Welt ein Stück näher kommen.

 

Welche Fähigkeiten aus Ihrem Studium nützen Ihnen heute am meisten? Bzw. was haben Sie gelernt, das Sie weitergebracht hat oder Sie auch heute noch weiterbringt?

 

Im Studium hab ich ein grundsätzlicheres Verständnis entwickelt für die ungleiche Machtverteilung in der Welt. Manche Menschen haben Zugang zu Macht und eine Stimme in der Öffentlichkeit; andere nicht. Das prägt mich in meiner Arbeit als Gewerkschafterin und als politischer Mensch. 

 

Was würden Sie aus ihrer jetzigen Sicht heutigen Studienanfängern für Tipps geben? 

Nehmt die Zeit an der Uni nicht immer zu ernst und erweitert euren Horizont – in einem Nebenjob, in einem Verein... Erwartet nicht, unbedingt ein konkretes berufliches Handwerk zu erlernen. Die meisten Tools eignet man sich im Job selbst an. Es gibt eine Welt ausserhalb der Uni und da passieren ganz viele wertvolle Erfahrungen.

Basel, den 7. Februar 2023