Der mehrsprachige Masterstudiengang «Literaturwissenschaft / Literary Studies / Études littéraires» der Universität Basel lädt ein zum intensiven Studium der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft entlang der Querverbindungen der europäischen Literaturen und Kulturen in Geschichte und Gegenwart. Es können Kenntnisse in mindestens zwei Literaturen vertieft und in vergleichender Hinsicht verfeinert werden. Beteiligt sind die Fächer Anglistik, Germanistik, Französistik, Iberoromanistik, Italianistik, Nordistik, Slavistik, Griechische und Lateinische Philologie sowie die Literaturwissenschaft der Jüdischen Studien. Neben der jeweiligen kulturellen und literaturwissenschaftlichen Geschichte und den Aktualitäten der Sprachregionen vermitteln die Fächer die je eigene Tradition und ihr Selbstverständnis an der Universität Basel. Spezielles Merkmal des Studiengangs ist der Schwerpunkt Literaturwissenschaftliche Praxis, in dem berufsrelevante Fertigkeiten in Editionsphilologie, Literaturkritik oder literarischem Übersetzen erworben werden.

Schwerpunkte der Lehre und Forschung

Der Masterstudiengang Literaturwissenschaft setzt folgende Schwerpunkte:

  • Mehrsprachigkeit
  • Interkulturelle Prozesse und linguistische Grenz- bzw. Kontaktphänomene
  • Europäische Kulturgeschichte und nationenübergreifendes Kanonwissen
  • Verzahnungen historischer und kultureller Alterität
  • Literaturtheorie und -geschichte
  • Analyse und Bewertung literarischer Formen im Zusammenspiel mit Medien und anderen Künsten
  • Praxisorientierte Kompetenzen (Edition, Übersetzen, Literaturkritik)

Das Curriculum umfasst fünf Module:

  • Das Modul Literaturgeschichte setzt den Fokus auf die Geschichte der literarischen Formen mit ihren je nach Sprache besonderen Entwicklungen und Ausprägungen. 
  • Im Modul Literaturtheorie wird die methodologische Reflexion gefördert. 
  • Das Zusammenspiel literarischer Texte mit anderen Künsten und Medien ist Thema des dritten Moduls. Der in Basel fest verankerte Immersionsunterricht der Neueren Philologien fördert dabei die Mehrsprachigkeit als Voraussetzung für vergleichende Analysen der Texte in ihren sprachkulturellen und medialen Kontexten.
  • Im kleineren Schwerpunktmodul zur Literatur- und Kulturwissenschaftlichen Forschung leiten schliesslich anspruchsvolle Seminare zu selbständigem Forschen an: Literarische Texte werden in ihrer Vernetzung mit Diskursen und Praktiken in Naturwissenschaft, Ökonomie, Politik etc. unter spezifischen Aspekten wie etwa der Wissensproduktion, der narrativen Struktur oder der Raumkonzeption analysiert.
  • Den grösseren Schwerpunkt – und zugleich das Identitätsmerkmal des Masterstudiengangs − bildet das dreigliedrige Modul Literaturwissenschaftliche Praxis: In verschiedenen, stets theoriegestützten Lehr- und Lernformen können berufsrelevante Grundkenntnisse und Fertigkeiten in Editionphilologie (Editionspraxis und Textkritik), literarischer Übersetzung und Literaturkritik erworben werden. Neben Seminaren und Vorlesungen werden auch Workshops, Praktika u.a. mit entsprechend individualisierten Leistungsnachweisen angeboten, die direkt in spezifische Berufsfelder einführen. Die Dozierenden sind in der Regel Berufspraktiker und werden speziell für dieses Modul eingeladen. Neben namhaften Übersetzerinnen und Übersetzern sind es ausgewiesene Fachkräfte aus allen Medien (Print, Internet, Rundfunk, Fernsehen) sowie Editoren, Archivare, Verleger etc.

Studienaufbau

Der Master ist der zweite Studienabschluss nach dem Bachelor. Das Master­studium umfasst insgesamt 120 Kreditpunkte (KP). Der Masterstudiengang Literaturwissenschaft integriert das Literaturstudium in mindestens zwei Sprachen und wird deshalb als Monostudiengang ohne weitere Fächer angeboten. Hinzu kommt der freie Wahlbereich (20 KP). Ein Kreditpunkt ECTS entspricht ungefähr 30 Arbeitsstunden.

Master of Arts (120 KP)
Literaturwissenschaft 100 KP Freier Wahlbereich
20 KP
Studiengang

Fächerkombination

Der Masterstudiengang Literaturwissenschaft wird ohne zusätzliches Fach studiert, wobei die Studierenden zwei oder mehr Schwerpunkte im integrierten philologischen Fächerangebot setzen können.

Der freie Wahlbereich besteht aus frei wählbaren Lehrveranstaltungen, die zur Vertiefung in den Studiengang, dem Einblick in andere von der Universität Basel angebotene Studienfächer oder dem Erwerb von Sprachkompetenzen dienen.

Berufsmöglichkeiten

Bereits während des Masterstudiums können sich die Studierenden in literaturwissenschaftlichen Praxisfeldern – Literarisches Übersetzen, Edition und Literaturkritik – berufsrelevante Kenntnisse und Fertigkeiten erwerben, die den Einstieg in verschiedene Berufsfelder ermöglichen. Zu diesen gehören u.a. die Kulturöffentlichkeit, kulturelle oder wissenschaftliche Projekte, Archive, Verlage und Zeitungen, Werbung etc.

Der Masterstudiengang Literaturwissenschaft ist unter bestimmten Voraussetzungen auch mit der Ausbildung zum/zur Mittelschullehrer/-in – Studiengang Sekundarstufe II (Lehrdiplom für Maturitätsschulen) – kombinierbar.

Zudem bilden ihre Forschungskompetenzen die Grundvoraussetzung für eine Teilnahme am Doktoratsprogramm der Basler Philologien.

Lehrdiplom

Wer diesen Abschluss erwirbt und sich für den Lehrberuf interessiert, hat die Möglichkeit, das Lehrdiplom für die Sekundarstufe I oder Sekundarstufe II zu erwerben. Bitte informieren Sie sich über Einzelheiten und die geltenden Regelungen zur Erlangung des Lehrdiploms an einer dafür zuständigen Pädagogischen Hochschule, z.B. der Pädagogischen Hochschule FHNW oder bei der Schweizerischen Konferenz der Kantonalen Erziehungsdirektoren.

Zulassungsbedingungen Master

Die Zulassung zum Masterstudium wird grundsätzlich durch die Studierendenordnung der Universität Basel sowie die Studienpläne der einzelnen Studienangebote geregelt. Detailliertere Angaben zur allgemeinen Zulassung zum Masterstudium finden Sie hier.

Voraussetzung für eine Zulassung ohne Auflagen ist ein Bachelorabschluss einer von der Universität Basel anerkannten Hochschule im Umfang von 180 KP.

Die fachspezifischen Anforderungen werden im Studienplan des jeweiligen Faches unter Zulassungsvoraussetzungen (§3) festgelegt. Darüber hinaus kann die Wegleitung weitere Informationen enthalten, die für den erfolgreichen Studienverlauf von grosser Bedeutung sind.

Einschreibedaten

Die Anmeldung für das Bachelor- und Masterstudium – auch zu einem verspäteten Zeitpunkt – muss innerhalb festgelegter Anmeldefristen erfolgen.

Infoveranstaltungen

Die Universität Basel organisiert regelmässig Informationsanlässe für das Bachelor- und Masterstudium. Die Philosophisch-Historische Fakultät weist auf ihrer Veranstaltungsseite jeweils darauf hin. 
Einige Fachbereiche bieten zusätzlich separate Informationsanlässe oder Begrüssungsveranstaltungen an. Bitte informieren Sie sich auf der Seite des entsprechenden Fachbereiches, wann und wo solche Veranstaltungen angeboten werden.

Master Prüfung & Abschluss

Fristen und Termine Masterstudium (siehe Merkblätter unter Dokumente und Merkblätter)

Masterarbeit
Semester Übernahme, Abgabe Übernahme HS 2023, Abgabe HS 2024Übernahme FS 2024, Abgabe FS 2025Übernahme HS 2024, Abgabe HS 2025Übernahme FS 2025, Abgabe FS 2026
Anmeldeformular verfügbar ababgelaufen08.04.2430.09.2407.04.25
Anmeldung Masterarbeitabgelaufen06.05. - 24.05.2428.10. - 15.11.2405.05. - 23.05.25
Übernahmedatumabgelaufen24.05.2415.11.2423.05.25
Abgabedatumabgelaufen24.02.2514.08.2523.02.26
Abgabe Bestätigungsformular Masterarbeitabgelaufenspätestens bis 03.03.25spätestens bis 21.08.25spätestens bis 02.03.26
Gutachten Abgabe durch Dozierende20.12.2420.06.2519.12.2519.06.26
Notenmitteilung und Gutachtenversand31.01.2531.07.2531.01.2631.07.26
 
Masterprüfungen für Studierende des Studienfachs und Studiengangs
SemesterHS 2024FS 2025HS 2025
Anmeldeformulare (Studienfach / Studiengang) verfügbar ababgelaufen27.01.2518.08.25
Frist Anmeldung Prüfungenabgelaufen24.02. - 07.03.2515.09. - 26.09.25
Prüfungswoche16.12. - 20.12.2422.05. - 28.05.2515.12. - 19.12.25
Notenmitteilung10.01.2513.06.2516.01.26
 
Beantragung MA-Abschlussdokumente
SemesterHS 2024FS 2025HS 2025
Frist Antrag auf Abschluss
(Antragsformular)
13.01. - 14.02.2516.06. - 08.08.2519.01. - 13.02.26
Diplomfeier / Zeugnisvergabe22.03.2520.09.2528.03.26


Alle Daten vorbehaltlich nachträglicher Änderungen.

Studienfachberatung

Unterrichtskommission

Der Masterstudiengang Literaturwissenschaft stellt sich vor

Veranstaltungen

Das Modul "Literaturwissenschaftliche Praxis" ist das besondere Kennzeichen des Masterstudiengangs "Literaturwissenschaft – Etudes littéraires – Literary Studies" (MSG Litwiss): Jedes Semester werden namhafte und ausgewiesene Praktikerinnen und Praktiker als Dozierende zu den drei Schwerpunkten Edition/Archiv/Verlag, Literaturkritik und Übersetzung eingeladen. Während die Veranstaltungen zu Edition/Archiv/Verlag und Literaturkritik als ganzsemestrige Seminare angeboten werden, finden die Veranstaltungen zur Übersetzung (pro Semester zwei Sprachen der vertretenen Philologien) als zweitägige Workshops statt.

In den Veranstaltungen im Modul "Literaturwissenschaftliche Praxis" haben die MSG Litwiss-Studierenden Vorrang, solange Platz ist, stehen sie jedoch allen Studierenden offen.

Im HS 2023 bietet das Modul "Literaturwissenschaftliche Praxis" folgende exklusive MSG-Literaturwissenschaft-Veranstaltungen:

Im Herbstsemester (HS 2023) können wir im Modul «Literaturwissenschaftliche Praxis» wiederum ein sehr attraktives Angebot von Dozierenden anbieten, die in ihren Berufsfeldern und darüber hinaus prominent sind:

Archiv & Edition

José Luis Losada Palenzuela: 
Seminar: Digital Literary Studies: Digital Methods to Literary Data Analysis (69365-01)

Literaturkritik

Uwe Justus Wenzel: 
Seminar: Literaturkritik/-vermittlung: Die Kunst des Urteilens im Medium des Feuilletons (69364-01)

Übersetzung

Paul Berf:
Arbeitsgemeinschaft: Übersetzung aus dem Schwedischen: Literarisches Übersetzen als Tätigkeit und Beruf (69308-01)

Jacqueline Aerne Delvoigt:
Arbeitsgemeinschaft: Übersetzung ins Italienische und ins Deutsche: Zeitgenössische Dichtung und lyrische Prosa (69309-01)

Einige der bisherigen Dozierenden im Modul Literaturwissenschaftliche Praxis

Literaturkritik:

  • Manfred Papst (NZZ am Sonntag)
  • Hans Ulrich Probst (Radio SRF 2 Kultur) 
  • Alexandra Kedves (Tagesanzeiger)
  • Beat Mazenauer (LiteraturSchweiz)
  • Bettina Spoerri (Aargauer Literaturhaus)

Archiv/Edition/Verlag:

  • Simon Zumsteg (Hermann Burger-Edition)
  • Barbara von Reibnitz (Robert Walser-Edition)
  • Janina Reibold (Hamann-Edition)
  • Irmgard Wirtz / Magnus Wieland (Schweizerisches Literaturarchiv Bern) 

Übersetzung:

  • Conny Lösch (u.a. Ian Rankin, Don Winslow, Greil Marcus)
  • Elisabeth Edl (u.a. Flaubert)
  • Susanne Lange (u.a. Cervantes)
  • Ulrich Blumenbach (u.a. Joyce)
  • Christian Hansen (u.a. Bolano)

In Übersetzungsbelangen sei auf die Veranstaltungen des Übersetzerhauses Looren und des Centre de traduction Lausanne hingewiesen.