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Jérôme Laubner wird Maître de conférences in Montpellier und veröffentlicht "Vénus malade"
Seit September 2023 ist Dr. Jérôme Laubner als Dozent an der Universität Paul-Valéry von Montpellier angestellt. Die im Rahmen des DPL geschriebene Dissertation "Vénus malade" konnte im November 2023 beim Verlag Droz veröffentlichen.
Am Ende des 15. Jahrhunderts taucht in Europa eine neue Krankheit auf, die Syphilis, und mit ihr eine Reihe von Fragen: Französische, italienische oder amerikanische Krankheit – wie soll man eine globale Geissel benennen, die keine geografischen Grenzen kennt? Wie behandelt man eine Krankheit, die den alten Menschen unbekannt war? Wie pflegt man die schändlichen und abstossenden Patienten? Während die Syphilis Panik und moralische Verurteilung auslöste, zeigt der Vergleich der zwischen 1495 und 1633 entstandenen literarischen und medizinischen Diskurse komplexe und sogar widersprüchliche emotionale Reaktionen auf die Opfer der ersten Geschlechtskrankheit der Neuzeit. Neben den Klagen und moralischen Warnungen schwingt in anderen Texten das Lachen mit, das als parodistisches Mittel, als polemische Waffe und als obszöne Norm gegen den guten Geschmack eingesetzt wird. Die Autoren, deren Werke analysiert werden, veranschaulichen die Plastizität des Stigmas der Geschlechtskrankheit und stellen die Funktionen des Schreibens in Frage, wenn die Sexualität, insbesondere aus männlicher Sicht, gefährdet ist.
Jérôme Laubner's Dissertation wurde bereits mit dem Prix Chalumeau ausgezeichnet. Im November ist das 560-seitige Werk beim Schweizer Verlag Droz erschienen und kann als PDF kostenlos heruntergeladen werden.
Herzliche Gratulation, Jérôme!