Julia Schaffer – Geschäftsführerin & Visionärin bei ARCHITEKT ROLF STALDER
Julia Schaffer absolvierte einen Bachelor of Arts in Deutscher Philologie und Kunstgeschichte, einen Master of Arts in Sprache und Kommunikation und verfügt über einen Abschluss in Innenarchitektur. Nach dem Studium arbeitete sie bei Vitra International AG im Marketing als Project Manager. Nach einem Wechsel zur Helvetia Versicherungen als Führungs-Assistentin und Communications Manager, wechselte sie wieder zurück zu Vitra ins Marketing. Sie hat eine dreijährige Tochter und wohnt mit ihrer Familie in Allschwil BL.
Haben Sie eine spontane Erinnerung ans Studium in Basel?
Die Dozierenden waren oft sehr jung und einfach genial. Ich erinnere mich an Steffen Siebenhühner und Marcel Dräger – wir hatten geniale Seminare mit hochmotivierten Dozierenden. Im komplementären Bereich habe ich zudem bei Herrn Wachter, welcher 13 Sprachen spricht, unglaublich viel über die Verknüpfungen der indogermanischen Sprachen gelernt. Das Studium war grossartig. Einen Einblick in den (wissenschaftlichen) Arbeitsalltag bot zudem das Forschungspraktikum, welches ich bei Inga Siegfried und Jürgen Mischke für das Ort- und Flurnamenbuch Basel-Stadt absolvierte.
Beschreiben Sie Ihre Arbeit: Was ist das Besondere daran?
Ich widme mich Konzepten, bei welchen sich Kunst und Architektur auf Menschen und Gesellschaft einlassen können und vice versa. Es sollen Projekte erschaffen werden, in welchen Bildung, Erholung und Kontemplation im Vordergrund stehen, die Motive und Prinzipien der Natur übernommen sowie Form und Funktion aufeinander abgestimmt werden. Im Atelier für Visionen sollen Sehnsüchten und Imaginationen Entwürfe und Realisierungen folgen. Wir setzen uns mit essenziellen Themen wie Nachhaltigkeit, Bildung, Globalisierung und Natur auseinander und kreieren ortsspezifische Projekte, welche zum Dialog anregen und inspirieren sollen.
Welche Fähigkeiten aus meinem Studium im MA Sprache und Kommunikation nützen mir heute am meisten? - Bzw. Was habe ich gelernt, dass mich weitergebracht hat oder mich auch heute noch weiterbringt?
Ich habe vor allem gelernt Themen und Aussagen kritisch zu betrachten, wissenschaftliches Prüfen oder Widerlegen, vernetztes Denken und habe Freunde fürs Leben gefunden. Ich lerne nach wie vor gerne neue Sprachen und verstehe viel besser die Konstrukte dahinter. Oftmals sind Leute überrascht, wenn ich ihnen etwas aus der Schweizer Dialektologie erzähle. Nach wie vor bin ich fasziniert und interessiert an Sprachen, deren Geschichte und Entstehung.
Was würden Sie aus ihrer jetzigen Sicht heutigen Studienanfängern für Tipps geben?
Studiert unbedingt, was euch interessiert. Besucht verschiedene Seminare und Fakultäten, seid offen für Neues und auch Altes. Vor allem: Geniesst die Studienzeit, diese enorme Freiheit im Leben und die Möglichkeit von so vielen klugen Menschen zu lernen.
Basel, den 15. Februar 2023