Kollegienhaus, Hörsaal 120
Veranstalter:
Dr. Mirjam Weder und Dr. Michiel de Vaan
Patientinnen und Patienten psychiatrischer Einrichtungen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts schrieben häufig Briefe, die aber wegen der dortigen Zensurpraxis oft nicht an die intendierten Adressaten gesendet, sondern in ihre Akten gelegt wurden. Diese Briefe bieten vielfältige Einblicke in das Schreiben und manchmal auch das Lesen von Personen unterschiedlicher sozialer Schichten und mit diversen sprachlichen Kompetenzen. Einige der Briefe wurden erstmals im Rahmen der Erlanger Nachwuchsforschergruppe 'Flexible Schreiber in der Sprachgeschichte' systematisch erfasst und transliteriert. Daraus entstand ein linguistisches Korpus aus über 4,000 deutschsprachigen Patiententexten (siehe http://copadocs.de), dessen sozio- und variationslinguistisches Potential in diesem Vortrag behandelt wird.
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