Veranstaltung:
Alte Universität, Rheinsprung 9, 4051 Basel, Seminarraum -201
The Virtual East: Eastern European Video Game Landscapes
Das Spielen von Videospielen bedeutet immer auch die Interaktion mit virtuellen "Game Spaces", deren Aussehen, Qualität und Einzigartigkeit maßgeblich zum Spielerlebnis beiträgt. Oft werden Spieler:innen mit prototypisch fantastischen Landschaften voller Drachen, Orks und Elfen konfrontiert, wie zum Beispiel in dem kürzlich erschienenen und von der Kritik gefeierten Baldur's Gate 3. Doch manchmal scheinen sich Spieler:innen nach tristen Orten, gedämpften Farben, verlassenen Industriegeländen, oder urbanen Stadtlandschaften voll Beton, monumentaler Statuen und sowjetischen Autos zu sehen. Derart "osteuropäisch" aussehende Spiele (etwa die S.T.A.L.K.E.R. oder Metro Serien, aber auch das dieses Jahr erschienene Atomic Heart oder Disco Elysium, der estnische Indie-Hit von 2019) feierten in der jüngeren Vergangenheit große Erfolge.
Nach einer kurzen Einführung in die Game Space Theorie beleuchtet Gernot Howanitz in seinem Vortrag konstitutive Elemente der Darstellung osteuropäischer Räume in aktuellen Videospielen und zeigt auf, wie die Frage nach der Neuvermessung eines Raumes, der angefüllt mit den Relikten der sowjetischen Vergangenheit ist, immer auch eine ideologische Dimension beinhaltet.
Dr. Gernot Howanitz ist Assistenzprofessor am Institut für Slawistik der Universität Innsbruck und setzt sich dort v.a. mit Digital Humanities sowie neuen Medien in Ost- und Ostmitteleuropa auseinander. Er ist Mitbegründer der dortigen Forschungsgruppe Game Studies sowie Mitherausgeber des Journals "Digital Icons: Studies in Russian, Eurasian and Central European New Media". Seine erste Monographie erschien 2020 unter dem Titel "Leben weben. Autobiographische Praktiken russischer Autorinnen und Autoren im Internet".
Der öffentliche Vortrag findet im Seminarraum -201 der Alten Universität statt. Im Anschluss besteht bei einem kleinen Apéro die Möglichkeit zum Austausch. Vortragssprache ist Englisch.
Die Veranstaltung wird co-organisiert durch DPL-Mitglied Thomas Fritz Maier und unterstützt durch das Doktoratsprogramm Literaturwissenschaft und das Osteuropa-Forum Basel.
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