Veranstaltung:
Alte Universität, Rheinsprung 9, Hörsaal -101
"Sprachprestige am Beispiel von Albanisch und BKMS als Herkunftssprachen im "Sprachenland Schweiz""
„Den HSK-Unterricht habe ich besucht, hauptsächlich weil da auch meine Jugo-Kollegen waren. Alle haben den Serbischkurs besucht. Ich habe es seltsam gefunden, dass die Lehrerin sich nur auf Serbisch konzentriert hat und Wörter aus den anderen Jugo-Sprachen nicht anerkannt hat“
In meinem aktuellen Forschungsprojekt untersuche ich Albanisch und BKMS als Herkunftssprachen in der Schweiz. Am Beispiel der Herkunftssprachen der postjugoslawischen Diaspora untersuche ich Dynamiken des Sprachprestiges in institutionell mehrsprachigen Gesellschaften. Forschung zu diesen Themen stellt insbesondere in der Schweiz ein sehr dringendes Desiderat dar. Anhand von Interviews, Umfragen und Rating Tests sammle ich Daten, um Sprachgebrauch, Spracherhalt und Sprachprestige in der Schweizer postjugoslawischen Diaspora zu beschreiben und zu analysieren. In meiner Vorlesung präsentiere ich erste Einsichten in die Datenerhebung und liefere einen Überblick über die Position von Albanisch und BKMS als Herkunftssprachen in der Schweiz.
Dr. Cristiana Lucchetti ist Linguistin an der Uni Zürich mit Fachkenntnissen in Soziolinguistik, kognitiver Linguistik und Sprachsoziologie. Sie hat an der LMU München in Slawischer Philologie promoviert. Mit ihrer Forschung nimmt sie eine gesellschaftsorientierte, interdisziplinäre Perspektive auf slawische und andere Sprachen ein. Bis zum Abschluss ihrer Promotion hat sie sich unter anderem mit soziolinguistischen Fragestellungen zum Russischen, Hebräischen, Tatarischen, Deutschen und Ukrainischen beschäftigt. Ihr PostDoc-Projekt trägt den Titel «Sprachprestige in der Schweiz. Eine Fallstudie über die Schweizer postjugoslawische Diaspora.». In letzter Zeit beschäftigt sie sich auch mit dem Albanischen.
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