Veranstaltung:

10 Okt 2018 - 12 Okt 2018

Petrarca und die bildenden Künste. Dialoge - Spiegelungen - Transformationen

Tagung in Basel

Poster

Der Canzoniere, die Trionfi, das Secretum meum und das umfangreiche Briefwerk Petrarcas gehören zu den Schlüsseltexten der europäischen Literatur an der Epochenschwelle zwischen Mittelalter und Renaissance. Jacob Burckhardt hat Petrarca emphatisch als „ersten modernen Menschen“ beschrieben. Intensiv hat sich der Dichter mit den bildenden Künsten seiner Zeit auseinandergesetzt. Petrarca besaß ein Madonnenbild Giottos, konzipierte gemeinsam mit Altichiero den Zyklus der Virorum Illustrium im Palazzo Carrara in Padua und beauftragte Simone Martini mit dem berühmten Frontispiz seines Vergilcodex. Seine Beschreibung der Besteigung des Mont Ventoux im Jahre 1336 steht am Beginn der Entdeckung der Landschaft und ist für die frühe Landschaftsmalerei zum Referenzpunkt geworden, genauso wie die Beschreibungen seiner Landhäuser in Vaucluse und Arquà für die humanistische Villenkultur der Renaissance. Mit den Sonetten an Laura hat er eine Ästhetik weiblicher Schönheit begründet, die das Porträt der Renaissance wesentlich geprägt hat. In der Gestalt Petrarcas verdichten sich exemplarisch produktive Wechselwirkungen zwischen Literatur und bildender Kunst. Der intensive Dialog der Schwesterkünste wird dabei zum Katalysator innovativer Konzepte und medialer Grenzerfahrungen und berührt Grundfragen dichterischer wie bildkünstlerischer Produktion.

Ziel der Tagung ist es, ein Forum für den Dialog zwischen Literaturwissenschaft und Kunstgeschichte zu eröffnen und gemeinsam Leben und Werk Petrarcas als Ausstrahlungsphänomen der europäischen Kulturgeschichte auszuloten und theoretisch zu reflektieren.

Wissenschatliche Leitung:

Prof. Dr. Maria Antonietta Terzoli (Universität Basel, Seminar für Italianistik)

Prof. Dr. Sebastian Schütze (Universität Wien, Institut für Kunstgeschichte)

Weitere Informationen entnehmen Sie auch dem Flyer.


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