Veranstaltung:
Online (via Zoom)
Veranstalter:
Deutsches Seminar
Horazische Narren. Bades Umdichtung des ‚Narrenschiffs‘
Der umtriebige Verleger Jodocus Badius (1462-1535) hatte 1503 in Paris eine Offizin eröffnet und sich durch die Herausgabe der Werke führender Humanisten schnell einen Namen gemacht. Der europäische Erfolg von Brants Narrenbildbuch beeindruckte ihn so sehr, dass er „auf den fahrenden Zug aufsprang“ und eine eigene lateinische Version herausbrachte. Hatte Brant in seinen Dichtungen den Anspruch erhoben, „deutsch mit lateinischer Zungen“ zu reden, und Locher mit seiner freien Übertragung ins Lateinische für die Verbreitung des Textes gesorgt, überführt Bade denselben Stoff in einen gänzlich antiken Kontext. Dabei zeigt er in der Moraldidaxe nicht denselben rigoristischen Eifer wie seine Vorgänger. Es ist mehr dem horazischen ridentem dicere verum verpflichtet. Sein Narrenschiff will vor allem bewundert werden – für seine Kunstfertigkeit und für seinen klassischen Bildungshorizont.
Prof. Dr. Thomas Baier lehrt klassische Philologie an der Universität Würzburg.
Dieser Gastvortrag findet im Rahmen der Ringvorlesung 'Sebastian Brant und der frühe Buchdruck in Basel. Zum 500. Todestag eines humanistischen Gelehrten' statt. Die Ringvorlesung findet online (live) über Zoom statt. Interessierte, die sich nicht als Studierende einschreiben können, erhalten den Zoom-Link auf Anfrage (mediaevistik-germa@clutterunibas.ch).
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