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Auszeichnung der Accademia dei Lincei an Roberto Galbiati

Die Accademia dei Lincei, gegründet 1603 in Rom und damit eine der weltweit ältesten wissenschaftlichen Akademien, hat in Anwesenheit des Präsidenten der Republik Italien Sergio Mattarella am 20. Juni 2019 den Preis "Giuseppe Borgia" für junge Forscher verliehen an Dr. Roberto Galbiati, Oberassistent der italienischen Literatur am Seminar für Italianistik der Universität Basel. Dr. Galbiati wurde ausgezeichnet für sein Buch Il romanzo e la corte. L’Inamoramento de Orlando di Boiardo (Rom 2018): "Ein gründliches/ausgereiftes Werk, welches eine neue Lektüre über einen Autor aus unserer Renaissance bietet. Die Sprache zeugt von bemerkenswerter kommunikativer Kompetenz und Fähigkeit".

Die Forschung von Dr. Galbiati konzentriert sich hauptsächlich auf die höfische italienische Literatur, wobei L’Inamoramento de Orlando von Matteo Maria Boiardo (1441-1494) eines der bedeutendsten Werke darstellt. Boiardo wandelt die berühmten Legenden um Carlo Magno und seine Ritter in einen modernen Roman um, welcher unterhaltsam ist und zugleich das höfische Zielpublikum anspricht. Zu den begeisterten Lesern dieses von Beginn an sehr erfolgreichen Werkes gehörte auch der junge Ludovico Ariosto (1474-1533), welcher am Anfang des 16. Jahrhunderts als "Fortsetzung" des Romanes von Boiardo Orlando furioso verfasste, eines der bekanntesten Werke der italienischen und europäischen Literatur.

Leben

Roberto Galbiati (*1985) arbeitet seit 2012 als Assistent der italienischen Literatur an der Universität Basel. Nach seiner Ausbildung zum romanischen Philologen an der Universität von Mailand erhielt er 2013 sein Doktorat in Italianistik an der Universität von Turin. Aktuell arbeitet er an seiner Habilitation, welche die italienische höfische Literatur von frankovenetianischen Texten des 13. – 14. Jahrhundert bis hin zum Orlando furioso von Ariosto thematisiert.