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Nachruf: Prof. Dr. Martin Stern

In grosser Trauer nimmt die Universität Basel Abschied von Prof. Dr. Martin Stern (19. 2. 1930 – 1. 7. 2024), Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft

Martin Stern, in Zürich mit einer Arbeit über Hugo von Hofmannsthals Komödienfragment «Silvia im Stern» promoviert, nahm nach seiner Habilitation über das literarische Bild des biblischen Adam zunächst Professuren in Harvard und an der Universität Frankfurt/Main wahr. In Frankfurt initiierte er 1968, in bewegter Zeit, die Gründung der Internationalen Hugo von Hofmannsthal-Gesellschaft und war Mitbegründer der gross angelegten kritischen Hofmannsthal-Werkausgabe, die nach einem guten halben Jahrhundert mit 40 Bänden vor wenigen Jahren zu ihrem Abschluss kam.

Im Jahr 1968 nahm Martin Stern den Ruf nach Basel auf ein Ordinariat für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an, zeitgleich mit seinem Kollegen Karl Pestalozzi, mit dem ihn eine lebenslange kollegiale Freundschaft verband. Stern hat diese Professur bis 1997 versehen; er hat mit seinen vielbeachteten Forschungsarbeiten und Lehrveranstaltungen vor allem zur Dramenliteratur des 18. bis 20. Jahrhunderts bedeutende Impulse für die Neugermanistik gesetzt und erheblich zur internationalen Ausstrahlung des Deutschen Seminars der Universität Basel beigetragen. Wir werden ihm, seiner Arbeit und seiner menschenfreundlichen Persönlichkeit ein ehrendes Andenken bewahren.