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Nordistik
„... þad er önyt gata.“ – Über die Zuschreibung altnor- disch-isländischer Autorschaft in der Vormoderne
In der altnordisch-isländischen Literaturgeschichte gelten viele Narrative als anonym überliefert. Dennoch kursieren zahlreiche Namen, die – nicht zuletzt in der und durch die Forschung – mit gewissen Narrativen oder gar Texten in Verbindung gebracht werden. Im Vortrag werde ich mich der Frage widmen, wie Autorschaft in der Transmission aber auch der wissenschaftlichen Rezeption konstruiert und etabliert wird. Anhand medialer Inszenierungen von Autorschaften in Handschriften werde ich zeigen, wie in der Frühen Neuzeit eine Idee von autorgeschaffenen Narrativen gewissen Texte zugeschrieben wird, die dann auf ein den verschriftlichten Narrativen entnommenes Mittelalter rückprojiziert wird.
Lukas Rösli ist Juniorprofessor für skandinavistische Mediävistik am Nordeuropa-Institut der Humboldt-Universität zu Berlin. Seine Forschungsschwerpunkte beinhalten die Literaturen und Schreibkulturen des mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Skandinaviens mit einem dezidierten Fokus auf der Analyse ihrer Konstruiertheit und Textgebundenheit sowie die Rezeption und Ideologisierung der „Wikinger“, der eddischen Mythologie und des „germanischen“ Nordens.
Die Veranstaltung findet auf Zoom im Rahmen des MA-Studios „Paradigmen, Diskurse und Netzwerke in der Skandinavistik 1900-2023“ statt. Der Zoom-Link kann bei Prof. Dr. Lena Rohrbach angefragt werden.
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